OSTEOPATHIE

Geschichtlicher Hintergrund und die drei großen Systeme und Behandlungsprinzipien

Die Osteopathie ist ca. 130 Jahre alt und wurde erstmalig auf einem Ärztekongress von Dr. Andrew Still (1828-1918) 1874 vorgestellt. Sie sollte eine Alternative zur herkömmlichen damaligen Medizin darstellen und sanft, ähnlich wie die Homöopathie den Menschen in seiner Heilung unterstützen. Er erkannte, daß alle Erkrankungen des Menschen mit Beeinträchtigungen der Struktur seiner Muskeln, Gelenke und Bänder im Zusammenhang stehen. Diese Beeinträchtigungen bedingen offensichtlich eine verminderte Funktionsfähigkeit der inneren Organe. Gelingt es die Beeinträchtigungen zu finden und sanft zu korrigieren, so kann die Funktion wieder normal verlaufen. Die dem Menschen innewohnenden Selbstheilungskräfte werden wirksam, der Mensch gesundet.

In der Osteopathie gibt es drei große Systeme. Diese sind die craniosacrale, die viszerale und parietale Osteopathie.

  • Die craniosacrale Osteopathie beschäftigt sich mit dem Zentralnervensystem und seinen fünf Anteilen. Das aus dem ersten Keimblatt Ektoderm entstanden ist.
  • Die viszerale Osteopathie beschäftigt sich mit den Strukturen und Funktionen der Organe und Organsysteme. Diese sind aus dem zweiten Keimblatt dem Entoderm entstanden.
  • Die parietale Osteopathie beschäftigt sich mit dem Muskel-Skelett-System. Das aus dem dritten Keimblatt dem Mesoderm entstanden ist.

Insgesamt ist die Osteopathie ein in sich geschlossenes Medizinsystem, das den Prinzipien angewandter Anatomie, Physiologie und Pathologie folgt. Die osteopathische Behandlung folgt dabei den von Dr. Still entwickelten Prinzipien.

  1. Der Körper ist eine Einheit. Er ist immer als Ganzes an Gesundheit und Krankheit beteiligt.
  2. Aktivierung der Selbstheilungskräfte.
  3. Struktur und Funktion sind gegenseitig miteinander verbunden.
  4. Die rationale osteopathische Behandlung basiert auf dem Wissen und der Anwendung der oben beschriebenen drei Prinzipien.

Die Osteopathie betrachtet die Ganzheitlichkeit eines jeden Menschen in seiner körperlich-seelischen-geistigen Einheit. Damit verbunden ist die ganz persönliche und individuelle Ausdrucksweise eines jeden Menschen in seinem Körper. Wir verkörpern sozusagen unsere Anlagen, die wir von unseren Eltern und deren Ahnen mitbekommen haben sowie unsere Erfahrungen mit der Umwelt. Dazu gehört der Kontakt zu den Menschen und der Natur wie auch die Bedingungen unter und mit denen wir Leben.