AUFBAU DES CRANIOSACRALEN SYSTEMS (SCHÄDELKNOCHEN, MENINGE, DURALMEMBRAN UND LIQUOR)

Die Bezeichnung craniosacrales System (Aufbau des craniosacralen Systems) deutet auf die funktionelle Einheit des Schädels (Craniums) und des Kreuzbeins (Sacrum) hin. Der craniosacrale Rhythmus (CSR) findet sich in fast allen Wirbeltieren. Er stellt, genauso wie der Herz- und Atemrhythmus, einen eigenständigen Körperrhythmus dar. Beim erwachsenen Menschen hat er eine Frequenz von ca. 6-14 Bewegungen in der Minute mit einer Ausdehnung von ca. 1,5-3 Millimetern. Die Bandbreite des Rhythmus kann von 2 bis 20 Perioden pro Minute schwanken. Bei hyperaktiven Kindern erhöhte er sich, bei Patienten, die im Koma liegen, fällt er auf 2-4 ab. Da der Rhythmus dem Atem ähnlich ist, wird er auch der primäre Atem genannt. Die Art des Rhythmus kann in der Geschwindigkeit (Frequenz), der Ausschlag (Amplitude), der Symmetrie und der Qualität (ruhig, schwach, holperig, zögernd) variieren. Der CSR ist an allen Stellen des Körpers durch das Bindegewebe, das eine Art Umhüllung darstellt, wahrnehmbar. Im Idealfall sind die Phasen des Auffüllens und Entleerens des Systems (Extension/Innenrotation und Flexion/Außenrotation) gleich lang und ausgeglichen. Die paarigen Knochen und Extremitäten führen in der Auffüllungsphase eine Bewegung nach außen aus (Außenrotation, der Kopf dehnt sich aus und wird kleiner). In der Entleerungssphase drehen sie sich nach innen (Innenrotation, der Kopf wird länger und größer). Einzelknochen bewegen sich in einer Art Schaukelbewegung fußwärts und kopfwärts.

Das craniosacrale System besteht aus fünf Anteilen: Dazu gehören

  • die 23 Schädelknochen (zwei Knochen Os frontale, Stirnbein) und ihre inhärente Bewegung,
  • die Hirn- und Rückenmarkshäute und das intracraniale Membransystem mit den inhärenten bewegungen,
  • das Zentralnervensystem mit seinen inhärenten Bewegungen,
  • die Anteile, die den Liquor produzieren und resorbieren,
  • sowie das Kreuzbein mit seiner inhärenten Bewegung.

Die zerebrospinale Flüssigkeit stellt die hydraulische Komponente des Systems dar. Das CSS umschließt das Gehirn und das Rückenmark, die Hypophyse und die Zirbeldrüse. Dadurch hat es erheblichen Einfluß auf das gesamte ZNS und damit verbundene Körperfunktionen wie zum Beispiel

  • dem Muskelskelettsystem,
  • dem Lymphsystem,
  • dem endokrinen System,
  • dem Verdauungssystem,
  • und der Atmung.

Über die Lymphgefäße kommt es an den Duralscheiden der Hirn- und Rückenmarksnerven zu einem Übertritt des Liquors. Mittels der Mikrotubuli (Zellorganellen) kommt der LCS mit dem gesamten Gewebe des Körpers in Kontakt. So ist über das Bindegewebe der Rhytmus im gesamten Körper zu spüren und zu tasten.